Blaufelden (Druckversion)

Reise in die wunderbare Welt der Zwerge, Riesen, Feen und Trolle

Zwei Schulstunden lang ließen sich Viertklässler der Grundschule Blaufelden von der 92-jährigen Erika Rüdel in die phantasievolle Welt der Märchen entführen

Hätten Sie`s gewusst, aus welchem Märchen die folgenden Zeilen stammen? Knusper, knusper, Knäuschen ...... ? Spieglein, Spieglein an der Wand, ...? Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen ...? Heute back ich, morgen brau ich ..? Wer geglaubt hatte, heutige Schülerinnen und Schüler würden keine Märchen mehr kennen, wurde rasch eines Besseren belehrt. Im Chor setzten die Klassen die von der Märchenerzählerin vorgegebenen Zitate aus bekannten Märchen problemlos fort. Erika Rüdel, die Mutter der Rektorin Dorothea Seth-Blendinger, hat sich zeitlebens intensiv mit Märchen beschäftigt. Für die Zweiundneunzigjährige haben Märchen eine wichtige Funktion in der Entwicklung junger Menschen. Märchen unterhalten und informieren zugleich, so Erika Rüdel in ihrem kurzweiligen und anekdotenreichen Ausflug in die Literaturgeschichte. Da es Märchen auf der ganzen Welt gibt, schreibt die Märchenliebhaberin dieser Literaturgattung darüber hinaus eine Völker und Kulturen verbindende Funktion zu. Der Start der märchenhaften Reise rund um den Globus führte zunächst nach Nordeuropa in die Welt der Trolle. Die Märchenerzählerin versetzte die jungen Zuhörer mit dem szenischen Vortrag des norwegischen Märchens vom "Aschenhans", der die silbernen Enten, die Bettdecke und die goldene Harfe des Trolls stahl, in erwartungsvolle Stimmung. Erika Rüdel ist nicht nur eine profunde Kennerin der Theorie, sie ist vor allem auch eine begnadete Erzählerin. Die Erzählerin lebt förmlich die von ihr vorgetragenen Märchen. Ihre Mimik transportieren dabei die Charaktere der beteiligten Personen, der Tiere, ja sogar der Gegenstände. Jedem Charakter verleiht sie seine eigene Stimme und eine besondere Art der Sprache, welche, unterstützt durch eine passende Gestik, die Inhalte für die jungen Zuhörer lebendig werden lassen. Der Funke sprang rasch über, die Viertklässler*innen verfolgten gebannt den Vortrag. Besonders unterhaltsam wurde die Märchenstunde, als die Erzählerin von einem beliebten Spiel berichtete, das sie in ihrer Jugend gerne mit ihrer Tante spielte. Dabei erfand sie aus dem Stehgreif aus beliebigen Begriffen spontan ein neues Märchen. Die Schülerinnen und Schüler wollten gar nicht genug von der märchenhaften Kost bekommen. Die "altmodische" Märchenstunde bereitete den Schülern augenscheinlich viel Spaß und bot viel "Stoff" für Phantasieerzählungen im Deutschunterricht. 

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